Von Freud und Leid einer Bauherrin

Ein Haus zu bauen ist ein riesengroßes Abenteuer! So richtig Ahnung von der Materie habe ich tatsächlich nicht. Natürlich habe ich viel gelesen in den letzten Monaten, mich schlau gemacht und erkundigt, worauf man so achten muss. Dennoch bleibt ständig das Gefühl, irgendetwas vergessen zu haben. Zwar haben wir einen Architekten, der uns das Meiste abnimmt, aber ein paar Dinge bleiben dann doch an uns hängen. Rauchmelderpflicht ab 2017, die komplette Finanzierung, das Erstellen einer Bautafel für den Baustellenzaun und und und… Die meisten Dinge macht man halt so zwischendurch und hofft, an alles gedacht zu haben. Am Ende nicht mit einem halbfertigen Haus dazustehen, weil man keine Handwerker mehr gefunden hat, das Geld ausgegangen ist oder noch Schlimmeres, das wäre schon wünschenswert.

Genervtes Augenverdrehen ist aus vielfältigen Gründen an der Tagesordnung. Mal wieder ein Problemchen, das aufgetreten ist? Na dann kümmern wir uns mal schnell drum! Wieso ist das noch nicht erledigt? Grundsätzlich will niemand Schuld gewesen sein! Das Schlimmste ist eigentlich das nächtliche Gedankenkarussel, dass auch gerne mal zu sehr schlafarmen Nächten führt. Haben wir an alles gedacht? Was ist mit dem Termin für den Elektriker und brauchen wir wirklich keine dritte Steckdose im Hauswirtschaftsraum? Wie kriegen wir das Wasser aus dem Keller und wo können wir noch Kosten sparen? Es ist schier endlos.

Aber neben dem ganzen Kram, der erledigt werden will, ist es auch wahnsinnig schön den Fortschritt zu sehen. Jetzt muss ich zugeben, dass ich erst letzte Woche, als wir auch mal einen Tag auf dem Bau waren, so richtig realisiert habe, dass das unser zukünftiges Zuhause sein wird. Dass die ganzen Leute da auf der Baustelle nur deshalb da sind, um unseren Traum zu verwirklichen. Bisher hat man das alles auf dem Papier gesehen und für gut befunden, jetzt wird es plötzlich real. Man läuft also mal gemütlich durch das zukünftige Wohnzimmer und versucht sich vorzustellen, wie es ohne all die Stützen für die Betondecken und mit verputzten Wänden dann so aussehen wird. Man stellt im Geiste schon mal Möbel auf und träumt sich den Kamin in die dafür vorgesehene Ecke. Meine Phantasie lässt sogar zu, sich das Ganze dann in den richtigen – weniger bunten- Farben vorzustellen. Da wird im Geiste auch schon gestrichen…

tube

Leider wissen wir immer noch nicht, wann genau der Einzugstermin sein wird. Wir schätzen mal so April oder Mai. Da das Wetter in den letzten Wochen sehr warm war, lief bis jetzt alles ganz gut. Wenn morgens das Thermometer dann mal bei 2°C hängen bleibt, merkt man, dass es auch jederzeit anfangen kann mit dem Schneien. Das wäre jetzt natürlich äußerst ungünstig. Es dauert ja nun wirklich nicht mehr lange, bis das Dach drauf ist.

Heute werde ich tief und fest schlafen, diese Woche ist alles gut gelaufen und morgen werden wir mal wieder einen ausführlichen Fotobericht von der Baustelle liefern.

2 Kommentare zu “Von Freud und Leid einer Bauherrin

  • Schlaf gut! Das Gedankenkarussel kenne ich leider nur allzu gut. Morgen muß ich einen Vortrag halten und danach belehne ich mich mit einem kurzen Besuch auf der Baustelle 🙂

  • Oh ja. Genau SO ist es.
    Sehr gut beschrieben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert