Tag 145 | Elektrovorbereitungsarbeiten

Erstes kommt es anders und zweitens als man denkt! Am Samstagmorgen sind wir hochmotiviert zur Baustelle gestartet. Da wir ja die Elekroverkabelung zum Teil in Eigenleistung machen wollen, stand auf dem Plan, die ersten Steckdosen zu bohren und ein paar Schlitze zu fräsen. Dass wir an einem Tag nicht alles schaffen würden, war uns schon klar, aber irgendwann müssen wir ja mal anfangen. Mit Bohrmaschine, Schlitzfräse, Industriestaubsauger und der passenden Schutzausrüstung ging es ab auf den Bau, um dann festzustellen, dass der Baustromverteiler, anders als besprochen, noch oben an der Straße anstatt im Technikraum steht und dieser zu allem Überfluss auch noch mit einem Vorhängeschloss gesichert war. Und kein Schlüssel weit und breit, hurra!

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Nun ja, also haben wir die vorbereitenden Maßnahmen eingeleitet, die eben keinen Strom erfordern und eigentlich für die ruhigen Sonntage geplant waren und die uns aber auch einige Stunden beschäftigen würden. Mit einem Laser und farbigem Spray, einer Schablone, Metermaß und Stift ausgerüstet, wurden die ersten Dosen im Gästezimmer markiert. Für alle, die jemals auf die Idee kommen sollten, diese Arbeiten selbst auszuführen, hier mal die ultimativen Tipps von Betroffenen:

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1. Vor dem Beginn der Arbeiten macht es durchaus Sinn, sich zu vergewissern, dass auch Zugang zum Baustrom gewährleistet ist.

2. normaler farbiger Sprühlack ist sch… NEON muss her! Im Baumarkt gibt es extra Baustellen- und Markierungsspray in schicken Neonfarben, dieses ist auf jeden Fall zu bevorzugen. Auch normale Neonsprayfarben decken nicht ausreichend. Haben wir (leider) alles ausprobiert!

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3. eine Markierungsschablone spart viel Zeit und ist fix selber gebaut. Einfach in einem Alublech oder einem Streifen Plexiglas 10er Löcher im Abstand von 71 mm bohren, dann mit der Stichsäge oder einem Dremel wie bei einem Fadenkreuz jeweils 4 Schlitze (im 90° Winkel) sägen. Empfehlenswert sind 5 Bohrungen, da es meist auch keine größeren Rahmen gibt. Die Schablone nach jedem Sprühvorgang mit Küchenpapier abwischen und die Schlitze mit einem Schraubenzieher von Farbresten freikratzen.

schablone

4. ein Linienlaser oder besser Kreuzlinienlaser auf einem standfesten Fotostativ (hier wäre zu beachten, dass man dieses möglichst niedrig einstellen kann, da die Steckdosen auf 30 cm zzgl. Bodenaufbau zu markieren sind) beschleunigen die Messarbeiten ungemein. Jeweils pro Raum vom Meterriss bis zu den Steckdosen runter bzw. bis zu den Lichtschaltern oder Wandlampen hoch messen und am Stativ einstellen, kann man ruckzuck mit der Schablone und dem Spray die Bohrmarkierungen ansprühen. Man sollte die Höhen aber pro Raum neu messen, da die Rohbetonböden schon mal was schief sein können!

laser

5. bei 2°C macht das Arbeiten auf einer zugigen Baustelle nur bedingt Spass. Unsere Füße waren nach 2 Stunden komplette Eisklumpen. Am folgenden Tag haben wir Wärmeeinlagen für die Schuhe verwendet (japanisches Fabrikat, dass beim Schrottwichteln ergattert wurde, daher ist eine Sortenbezeichnung leider nicht möglich) und waren stundenlang im Einsatz ohne zu frieren! Also zumindest an den Füssen… Ansonsten sind sexy Fleece-Leggings und dicke Fleecepullies unter einer winddichten Jacke sehr empfehlenswert. Mütze oder Stirnband schaden ebenfalls nicht. Handschuhe sind nur bedingt geeignet, da man mit allerhand filigranem Material hantieren muss. 6. ein ausgedruckter Elektroplan kann durchaus helfen, da bei den eisigen Temperaturen die Akkus unserer Smartphones ziemlich schnell aufgegeben haben.

7. Nicht jeder waagerechte Strich an der Wand, der ein kleines Dreieck oben drüber hat ist auch WIRKLICH ein Meterriss, nachmessen lohnt sich bisweilen.

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Wir haben also heute alle Markierungen im EG und OG angebracht, im Keller war das leider noch nicht möglich (kein Strom – kein Licht). Somit ist für das nächste Wochenende eine gute Basis geschaffen. Und ganz ehrlich, bei den unwirtlichen Temperaturen hat das auch völlig ausgereicht!

2 Kommentare zu “Tag 145 | Elektrovorbereitungsarbeiten

  • Wow! Da ward Ihr aber wirklich sehr fleissig! Aber sehr ärgerlich mit dem Strom. Habe heute auch erst mal eine 50 m Kabeltrommel im Haus deponiert, damit der Brenner und die Pumpe theoretisch gleichzeitig laufen kann und man nicht jedesmal das Stromkabel neu durch den Matsch schleifen muß. Gummistiefel sind da wirklich hilfreich. An meinem Auto sieht man mittlerweile auch das wir bauen 😉 Draußen dreckig, innen auch, Gummistiefel, Taschenlampe, Handschuhe, *g*
    Ich bringe Euch dann beim nächsten mal unseren Brenner vorbei, dann ist es etwas wärmer (leider stinkt es aber auch ziemlich 😉

  • Selbst ist der Mann bzw. die Frau! Super gemacht und Danke für die sinnvollen Tipps insbesondere die Schablone 😉
    Jetzt wollen wir mal hoffen, daß der Winter sich nicht mehr so von seiner kalten und nassen Seite zeigt, so daß wir alle zügig voran kommen. Euch weiterhin viel Spass beim Elektrohandwerkern. LG Hardy

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