Tag 187 | 2 Bauherren und die Suche nach dem verschollenen Leerrohr

So mancher unflätiger Fluch ist uns in den letzen beiden Tagen über die Lippen gekommen. Irgendwie wollte es dann doch nicht so klappen, wie wir uns das vorgestellt haben. Das Fiberglas reisst kurz vor dem Ziel, Leerrohre sind voll Beton gelaufen. Und das nicht nur in der Wand oben im Schlafzimmer, drei der vier Deckenleuchten in der Küche lassen sich zwar untereinander verbinden, zwischen den letzten beiden Leuchten ist das Leerrohr beim Betonieren scheinbar rausgerutscht. so dass uns hier anstelle eines Rohres aus Kunststoff eine Stange aus Beton entgegen blickte. Das Verbindungskabel zwischen Leuchten und Keller fängt zwar in der ersten Römerboxx an, allerdings hat es kein Ende im Versorgungsschacht, irgendwo auf halber Strecke ist es einfach zuende!

deckenboxen

Und nun? Sonntags können wir ja nun leider nicht ganz so laut sein, auch wenn wir sehr verständnisvolle Nachbarn haben, müssen wir unser Glück ja nun auch nicht herausfordern. Aber ein kurzes Bohren durch die Decke des Obergeschosses in die Boxxen konnten wir uns dann doch nicht verkneifen und so konnten wir hierfür zumindest schon mal einen Lösungsansatz finden. Müssen die Leitungen eben auf dem OG Fussboden entlang laufen. Auch das Leerrohr zum Lichtschalter im Schlafzimmer in der Betonwand ist – inklusive der dafür vorgesehenen Dose – komplett mit Beton vollgelaufen. Da half kein Kloppen und kein Brüllen. Es ist einfach dicht. Jetzt müssen wir erstmal einen schönen, langen Betonbohrer organisieren und dann ab durch die Mitte. Einige Probleme der letzten Tage konnten wir aber heute mit Geduld und viel Spüli doch noch lösen.

wohnzimmer_fertigsteineleitungen

130 unterschiedliche Leitungen haben wir bisher verlegt, jede an beiden Enden sorgfältig mit einem kleinen vor Ort gedruckten Klebeetikett versehen und dann noch alles mit Anfangs- und Endpunkt in einer Liste eingetragen, damit wir auch den Überblick behalten.

Leider mussten wir in den vergangenen beiden Tagen feststellen, dass die vermeintlichen Kleinigkeiten uns wahnsinnig lange aufhalten und eben nicht „mal eben so“ erledigt sind. Gestern abend haben wir uns erstmal ein lange TO DO-Liste geschrieben, damit wir nichts mehr vergessen können. Und konnten tatsächlich heute noch einige Punkte abhaken. So ist der Keller nun tatsächlich komplett fertig für den Verputzer, hier haben wir alle Punkte abgehakt. Leider ist die Liste immer noch recht lang. Vor allem die Küche ist noch eine große Baustelle, auch in Speisekammer und Gästebad stehen noch einige Arbeiten aus. In der Garage wird zwar alles Aufputz verlegt, die Kabel und eine Verteilerdose sind aber bisher auch noch nicht auf der Wand.

Bei allen Leitungen für Wandlampen haben wir heute „Schiffchen versenkt“. Diese kleinen Plastikdöschen sorgen dafür, dass die Kabel beim Verputzen auch an Ort und Stelle bleiben.

schiffchen

Im Obergeschoss werden die Kabel über Leerrohre am Boden verlegt. Hier warten wir noch darauf, dass die Lüftungsrohre auf dem Fußboden verlegt werden, da wir uns daran orientieren werden und wir auch sicher unsere mickrigen Rohre besser im Nachgang verlegen. Leider fehlt uns da ein bisschen die Vorstellung, wie lange das dauern könnte. Da sind wir jetzt sogar ein bisschen froh, dass die Sanitärer eine Woche hinter dem Zeitplan hängen, wir hätten es niemals bis heute geschafft, alle Kabel an Ort und Stelle zu bringe, in den Schlitzen zu fixieren und teilweise noch festzugipsen. Der Gips und ich werden ganz sicher keine Freunde. Erst wartet man ewig, bis das Zeug die gewünschte Konsistenz aufweist nur um dann nach ein paar Minuten vor einem Klumpen zu stehen. Mein erster angerühreter Eimer war zwar flott angerührt – ganz professionell mit dem Bohraufsatz zu einer glatten Masse – leider kam dann eine andere Aktivität dazwischen und einen Viertelstunde später konnte ich nur noch einen Klumpen samt Eimer entsorgen. Na bravo!

gipsgegipste_dosenputzdeckelmuell

Auch haben wir unsere ersten Erfahrungen mit Bauschaum gemacht. Ein Teufelszeug!!! Was sich auf der Dose noch ganz harmlos anhört, wird innerhalb von ein paar Minuten eine zähe und sehr klebrige Masse, die man doch besser nicht an die Finger bekommen sollte! Dafür bin ich ein bisschen stolz, dass ich wahrscheinlich das wunderschönste Bauschaumfoto aller Zeiten geschossen habe. Ist wahrscheinlich auch kein so begehrtes Bildmotiv…

bauschaum

4 Kommentare zu “Tag 187 | 2 Bauherren und die Suche nach dem verschollenen Leerrohr

  • WOW Ihr macht ja total viel selbst, woher könnt Ihr das denn? Bei der Elektroplanung wäre ich total Verloren! euch dann weiterhin viel Erfolg und gutes Gelingen, Liebe Grüße, Hardy

    • Hey Hardy,
      grundsätzlich ist die Elektrogeschichte kein Hexenwerk, man muss ich halt damit auseinander setzen. Da wir uns einen KNX -Hausbus gewünscht haben, mussten wir die Kosten ja irgendwie senken. Mit Unterstützung von einem Elektriker geht es dann erstaunlich gut. Das Meiste (Schlitze klopfen, Kabel ziehen und Dosen eingipsen) ist nur Fleißarbeit. Die Anschlüsse macht dann schon der Profi!
      Euch auch weiterhin ganz viel Freude beim Bauen und viel Erfolg! Tanja

  • WOW! Ich bin wirklich begeistert und neidisch, was ihr alles könnt und selber macht!! Aber ich wüßte ehrlich gesagt nicht, wo ich das bei einer Arbeitszeit von manchmal 60-70 h/Woche noch machen sollte. Dann würden wir wohl so in 10 Jahren einziehen :D.

  • Es sieht so aus, als ob ihr FBY Leerrohre verwendet habt. Hier wären betonfeste, z.B. FFKuS-EM-F sinnvoller gewesen, dann hättest ihr evtl. weniger Probleme gehabt. Allerdings kosten die auch locker das Doppelte, weshalb viele darauf verzichten…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert